Uhrwerk – Das Herz jeder Uhr
Heute möchten wir mal genauer auf das Thema „Uhrwerk“ eingehen. Das Herz einer jeden Uhr und Zeichen für Präzision und die Liebe zum Detail!
Aufbau
Im Wesentlichen besteht das Uhrwerk, das auch Kaliber genannt wird, aus Antrieb, Räderwerk und Hemmung.
Der Antrieb sorgt für die Energie, die mittels des Räderwerks übertragen wird. Das Räderwerk erhöht zudem die Drehzahl (eine Umdrehung je Stunde, je Minute) und dient damit der Kraftreduzierung. Die Hemmung, welche wiederum Ankerrad und Anker beherbergt, hemmt den gleichmäßigen Ablauf des Räderwerks.
Ein modernes Uhrwerk beherbergt zudem noch den Aufzug (mittels dem der Antrieb mit Kraft versorgt wird), das Zeigerwerk (das die Elemente der Zeitanzeige koppelt) und der Zeigereinstelleinrichtung (diese korrigiert die angezeigte Zeit).
Je nach Modell können außerdem noch Zusatzfunktionen im Uhrwerk verbaut sein, wie etwa:
- Weckerwerk: Erzeugung eines Signals zum eingestellten Zeitpunkt
- Schlagwerk: Erzeugung von akustischen Signalen zur Angabe der Uhrzeit
- Kalenderwerk: Verschiedene Informationen zum aktuellen Datum
- Chronographenwerk: Dient der Messung von Zeitabschnitten
- automatischer Aufzug: Wandelt kinetische Energie (Bewegungsenergie) in eine andere mechanische Energie um
Merkmale eines guten Uhrwerks
Entscheidend (für den Preis) ist die Verarbeitung und die angewandte, technische Raffinesse (Fachausdruck: Komplikation).
Gute Uhrwerke kosten meistens etwas mehr Geld, als schlichte Quarzwerke. Das ist auf die handgearbeiteten Teile und den manuellen Zusammenbau zurückzuführen, die bei Uhrwerken namhafter Hersteller von erfahrenen Uhrmachern zusammengesetzt werden. Ein Käufer einer Uhr mit mechanischem Uhrwerk zahlt nicht nur für die bestechende Verarbeitung und die Seltenheit, sondern auch für die Liebe, mit der diese gebaut wurde.
Diese Liebe zum Detail erkennt auch der Laie sofort, wenn er einen Blick auf das Uhrwerk wirft.
„Was hat es mit den Steinen auf sich?“
Auf vielen Armbanduhren steht hinten etwas von X Steinen. Steine werden bei Uhren als Lager für bewegliche Teile benötigt, jedoch beschreiben sie heutzutage leider nicht mehr wirklich die Qualität einer Uhr, da gerade Billig – Uhren mit einer besonders hohen Anzahl an Steinen beworben werden. Diese sind leider meistens an Stellen angebracht, an denen sie keinerlei Funktion dienlich sind. Ein Quarzwerk benötigt in der Regel wenig bis garkeine Steine, eine mechanische zwischen 17 und 50, je nach komplexität des Uhrwerks. So benötigt beispielsweise eine Uhr mit Handaufzug mindestens 15 Steine, eine optimale Ausstattung ist bereits mit 18 Steinen gegeben.
„Worauf muss ich beim Uhrenkauf also bezüglich des Uhrwerks achten?“
Die meisten Hersteller verbauen ETA Kaliber. Dieser schweizer Hersteller gehört zur Swatchgroup und ist der Weltweit größte und anerkannteste Produzent von Uhrwerken. Auch Hersteller von Uhren der Oberklasse wie Glashütte und André Belfort setzen im Grunde auf ETA Werke. „Setzen im Grunde“ deshalb, weil diese Werke in der Regel von den Uhrmachern nicht im Original verbaut werden, sondern sehr aufwändig veredelt und den eigenen Wünschen angepasst werden.
Jedoch gibt es auch Hersteller, die vollkommen eigene Uhrwerke verbauen, beispielsweise Rolex und A. Lange & Söhne. Diese Uhrwerke sind meistens noch um einiges teurer als die „herkömmlichen“ von ETA.
Generell kann man aber sagen, dass alle Uhrwerke bekannter Marken eine beeindruckende Präzision aufweisen. Für den kaufinteressierten Laien ist also letztendlich nur der eigene Geschmack entscheidend.
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Sehr interessanter artikel! mich würde nur interessieren, was es mit diesen miyota werken auf sich hat, sind das billige immitate von ETA oder sind die doch hochwertig?
Hallo Bernd,
Miyota Werke sind im Grunde genommen relativ hochwertige Werke, wenngleich sie nicht aus der Schweiz kommen und qualitativ leicht unter ETA und Ronda angesiedelt sind. Hersteller wie z.B. Citizen verbauen Miyota Werke in einigen Uhren!
Mfg, Anna-Lisa
Ein schöner Artikel! Besonders in der heutigen Zeit ist das Wissen und die Schätzung um die mechanischen Uhrwerke nicht mehr so groß wie noch in den 70er Jahren. Auch Rolex verbaute in seinen ersten Daytona Modellen Valjoux Werke. Unter Sammlern zählt das Werk mehr als der Rest der Uhr. Natürlich ist es immer ein besonderes Erlebnis eine noch fast Neuwertige Uhr aus einer früheren Zeit mit einem mechanischen Werk in Händen zu halten.
Miyota-Werke sind von Citizen, sind gleichwertig wie die schweizer Werke von ETA, Ronda und ISA.